«Es ist ein Vertrauensbeweis»
Esther Keller ist erleichtert. Die GLP-Regierungsrätin kann ihren Sitz gegen Anina Ineichen (Grüne) verteidigen. Sie sieht das Resultat als deutliche Bestätigung der Bevölkerung.
Esther Keller, bei den Zwischenresultaten liegen Sie klar vorne. Wie geht es Ihnen?
Ich habe mich unglaublich gefreut, wie klar das Resultat ist. Da kann sich bis heute Abend nichts mehr ändern. Es ist eine deutliche Bestätigung der Bevölkerung und ein Vertrauensbeweis, der mich sehr freut.
Haben Sie damit gerechnet?
Ich wusste bis zum Schluss nicht, wie es herauskommt. Es ist schwierig, als Direktbetroffene Prognosen zu machen. Das persönliche Umfeld wünscht einem ja immer, dass man erfolgreich ist. Deshalb war ich vorsichtig mit Prognosen und die Erleichterung ist umso grösser.
Woher, glauben Sie, kamen die Stimmen? Eher von den Bürgerlichen oder vom liberalen SP-Flügel?
Ich glaube, es ist eine breite Wählerschaft und lässt sich nicht so eindeutig zuordnen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute das heutige 3-1-3-System mit ausgeglichenem Machtverhältnis schätzen, weil man gemeinsam um Lösungen ringt und es nicht einfach einen Block gibt, der durchregiert.
Müssen Sie den Bürgerlichen nun ein Geschenk machen für das Ergebnis?
Ich gehe davon aus, dass die Stimmen aus allen Parteien kamen. Ich glaube, es ist auch eine Bestätigung des bisherigen Kurses, den ich als gemässigt erachte. Auf diesem gilt es auch weiterzumachen.
Wie gingen Sie damit um, dass Sie von den politischen Blöcken wieder als «das kleinere Übel» bezeichnet wurden?
Das ist aufgrund der ursprüglichen Konstellation klar. Wir machen Politik zwischen diesen Blöcken – oder haben das gemacht in der lletzten Legislatur. Jetzt gilt es vorauszuschauen: Wie geht es weiter mit der Fraktion mit unserer Positionierung. Aber im Moment ist es klar, dass wir eben im Alleingang unterwegs waren.
Wäre es für die nächsten Wahlen schlauer, eigene Blöcke in der Mitte zu bilden?
Genau diese Fragen müssen wir nun stellen. Für mich ist klar, inhaltlich muss es stimmen. Nicht ein Bündnis um jeden Preis – gegen das haben wir uns immer gewehrt. Wir müssen offen sein und schauen was sich anbietet. Ich bin da sehr offen dafür.