Hannah Weinberger plant Kunstwerk auf dem Kasernenhof
Seit Jahren soll der Platz vor dem KHaus belebt werden, aber die bürokratischen Mühlen mahlen langsam und dann muss bei allen Ideen auch noch Rücksicht auf das Basel Tattoo und andere Veranstaltungen genommen werden.
Hinter der grünen Wiese im Hof der Kaserne liegt eine dunkle Asphaltfläche. Dieser Platz vor dem KHaus wird kaum genutzt, was von verschiedener Seite kritisiert wird.
Ein Vorstoss von Grünen-Grossrat Laurin Hoppler ist aktuell in Bearbeitung – die Regierung hat mit der Umsetzung Zeit bis 2028. In Bearbeitung ist auch ein Nutzungsgesuch des Skateboardvereins Basel. Dieser will die Fläche ab Januar mit mobilen Rampen und Rails ausstatten und auf dem leeren Platz einen Skatepark einrichten.
Und dann ist da noch ein weiteres Projekt, das darauf wartet, dem Teerplatz Lebensfreude, Spiel und Spass einzuhauchen. Dabei handelt es sich um ein Kunstprojekt, aber kein klassisches Kunst-am-Bau-Projekt, wie der Kanton betont. Basel erprobe hier ein partizipatives Modell und erarbeite das Projekt gemeinsam mit dem Verein «Neue Auftraggeber*innen Schweiz» und der Quartierbevölkerung. Dies kündigte das zuständige Präsidialdepartement (PD) vor dreieinhalb Jahren an. Aus dem Kredit für die Sanierung des Kasernen-Hauptbaus wurden Mittel für das Projekt bewilligt. Bei einer Auftaktveranstaltung im März 2022 fanden sich Interessierte zusammen und sammelten Ideen für das Projekt. Umgesetzt wurde bisher allerdings noch nichts.
Der Generalsekretär des PD, Gaudenz Wacker erklärt: «Das Vorgehen ist für alle Beteiligten neuartig und anspruchsvoll.» Zumindest die Wahl der Künstlerin scheint inzwischen allerdings geklärt zu sein. «Nach der Findung einer künstlerischen Position wurde ein erster Entwurf der Basler Künstlerin Hannah Weinberger auf seine Machbarkeit und Bewilligungsfähigkeit geprüft», so Wacker. Hannah Weinberger ist Kuratorin des Basel Social Clubs, der seit 2022 jährlich während der Art-Woche stattfindet. Ausserdem ist sie Dozentin an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel und als Künstlerin vor allem für ihre Sound- und Videoinstallationen bekannt.
Laut Gaudenz Wacker müssen entsprechend dem «Vorgehensprotokoll» des Vereins alle Voraussetzungen zum Gelingen eines Kunstprojekts erfüllt sein, bevor es umgesetzt werden kann. Das Problem: Auf dem Kasernenareal finden regelmässig Veranstaltungen wie das Basel Tattoo und die Herbstmesse statt. Das Kunstprojekt müsste also mit den wiederkehrenden Anlässen kompatibel sein. Mit diesem Konflikt sah sich auch der Skateboardverein konfrontiert und plant deshalb, mobile Elemente zu verwenden.
Bemalung geplant
Die freiwillige Arbeitsgruppe hat gemäss dem Präsidenten des Vereins Pro Kasernenareal, Philipp Cueni, einen Vorschlag erarbeitet, der eine Bemalung des Teerbelags mit Spielen aus verschiedenen Kulturen beinhaltet. Gaudenz Wacker gibt keine Auskunft über die derzeitige Ausgestaltung des Projekts, sagt aber, «um die Durchführung von Grossanlässen auf dem Kasernenhof zu gewährleisten, müsste der vorgeschlagene Entwurf jährlich instand gestellt werden. Die daraus entstehenden Kosten sind nicht verhältnismässig.»
Weinberger und die freiwillige Arbeitsgruppe seien derzeit daran, die Grundidee für das Kunstprojekt weiterzuentwickeln. Der Umsetzungstermin sei abhängig vom künstlerischen Prozess und vom Bewilligungsverfahren. Auf die Frage, ob das geplante Kunstwerk mit dem Saktepark in Konkurrenz stehen würde, äussert sich der Generalsekretär nicht. «Dies ist ein Prozess mit offenem Ausgang. Selbstverständlich sollen dabei alle relevanten Faktoren miteinbezogen werden», sagt er.
Mitarbeit: Valerie Zaslawski