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#wemgehörtbasel

Die Besitzer*innenkarte ist da und sie macht uns baff

Ihr habt uns die Daten vom St. Johann geliefert, wir haben sie ausgewertet und darin spannende Strukturen entdeckt. Zum Beispiel eine ganze Häuserzeile am Luzernerring, die allesamt Renditeinvestor*innen gehören.

02/09/21, 06:30 AM

Aktualisiert 02/11/21, 10:51 AM

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Teile des Luzernerrings sind komplett in den Händen von Rendite-Investor*innen.

Teile des Luzernerrings sind komplett in den Händen von Rendite-Investor*innen.

Letzte Woche hat die Bajour-Community im Eiltempo alle Besitzer*innen des St. Johannes gesammelt –schneller, als wir von Bajour auswerten konnten! Inzwischen sind wir einen Schritt weiter, entstanden ist eine Karte, die zunächst einmal nicht sehr übersichtlich ausschaut, aber mit der sich bereits Strukturen finden lassen, die bisher kein Journalist*innenauge zu Gesicht bekam:

Anmerkung: Die Version der Karte, die wir online schalten, besteht aus Datenschutzgründen lediglich aus Besitzer*innenkategorien – wir selbst verwenden eine detailliertere Version mit den tatsächlichen Besitzer*innendaten.

Der Blick auf die Karte hat uns etwas überrascht. Das St. Johann ist eigentlich als Gentrifizierungs-Quartier verschrien. Insbesondere die Achse Elsässerstrasse / Voltastrasse. Dort strahlen die Gebäude in gleissendem Weiss und schickem Schwarz um die Wette. Funktional, geradlinig, schnörkellos – und vor allem teuer. Hier machen die grossen Immobilienfirmen, die Pensionskassen und die Versicherungen das grosse Geld.

Die Daten zeigen aber ein anderes Bild: Die Immobilienriesen wie Swiss Life, die Zurich und mehrere Pensionskassen zeigen weniger Interesse an der Achse Elsässerstrasse-Voltastrasse, sondern am Luzernerring. Und es handelt sich dabei nicht um glänzende Neubauten, sondern graue Mehrfamilienhäuser.

Wieso ist genau diese Strasse so interessant für Renditeinvestor*innen? Dieser Frage gehen wir nach, wir fragen die Firmen selbst, aber auch Immobilienexpert*innen. Ein Update folgt.

Und noch einer anderen Frage werden wir nachgehen: Die vielen auf der Karte oben dargestellten Gebäude sind in Privatbesitz. Aber was genau heisst das? Sind es Personen, die in ihren eigenen Vier wänden wohnen? Oder wohnen die gar nicht dort, sondern woanders, und ziehen lediglich die Rendite ab? Auch die Antworten auf diese Fragen stecken in den «Wem gehört Basel»-Daten. Wir machen uns ans Auswerten – und du, wenn du magst, ans weitere Sammeln: wemgehoertbasel.ch.

Inspiration / Projektteam

«Wem gehört Basel?» ist inspiriert vom Schwarm-Rechercheprojekt «Wem gehört die Stadt?» des Recherchezentrums Correctiv aus Deutschland. Zudem durften wir Teile des Python-Codes zur Datenauswertung von unserem Partnermedium tsri.ch übernehmen – ❤️ dafür.

Das Webtool, mit dem die Bajour-Crowd Besitzer*innendaten sammelt, basiert auf Open Source Code, unter anderem von vue.js / nuxt.js, express.js in Verbindung mit node.js sowie der Hosting-Magie von Netlify.

Für Bajour an der Umsetzung beteiligt waren: Angela Krenger, Romina Loliva, Manuela Paganini, Silvan Hahn, Samuel Hufschmid, das ganze Bajour-Team und über 150 freiwillige Crowdsourcer*innen – hier findets du das ganze «Wem gehört Basel»-Team.

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