«Im Kleinbasel haben uns die Top Shots gefehlt»

Die LDP verliert zwei Sitze. Präsidentin Patricia von Falkenstein glaubt nicht, dass es am Personal oder an der Themensetzung liegt, sondern dass die LDP sich und ihr Profil wieder bekannter machen muss.

Patricia von Falkenstein, Stephanie Eymann, Conradin Cramer
Patricia von Falkenstein (links) und ihre LDP müssen mit zwei verlorenen Sitzen umgehen. (Bild: Ernst Field)

Patricia von Falkenstein, Ihre Partei hat heute zwei Sitze verloren. Wo sind die Stimmen hin?

Im Kleinbasel, so wie es aussieht, zur SVP – das haben wir auch vermutet, weil wir dort einige Kandidatinnen und Kandidaten nicht mehr hatten, die vor vier Jahren angetreten sind. Und im Westen sind wir nicht wirklich sicher. Dort hatten wir vermutlich einfach Pech bei der Restmandatverteilung. Das haben wir zu wenig studieren können, wo der hin ist.

Sie haben gesagt, dass Sie im Kleinbasel damit gerechnet haben. Haben Sie insgesamt also mit diesem Verlust gerechnet?

Also nicht mit zwei. Im Kleinbasel haben wir damit gerechnet, weil uns dort die ganz guten Top Shots gefehlt haben. Im Westen haben wir es auch für möglich gehalten, aber es ist schwierig, das im Vorfeld auszurechnen. Wir haben natürlich gehofft, dass wir nicht noch einen Sitz verlieren, aber jetzt ist es passiert. Das ist natürlich schade und ich bedauere es sehr für die Person, die nicht mehr gewählt wurde.

Bei den Regierungsratswahlen sind Ihre beiden Kandidat*innen im ersten Wahlgang gewählt worden. Haben Sie gezittert?

Ja, am Anfang schon, weniger wegen Conradin Cramer, eher wegen Stephanie Eymann. Nach allem, was passiert ist, hat man schon nicht gewusst, ob sie direkt im ersten Wahlgang gewählt wird. Aber jetzt hatte sie doch noch ein ziemliches Polster. Wir sind sehr zufrieden, weil sie doch ziemlichen Gegenwind hatte.

Wenn wir in die Zukunft blicken: Muss die LDP langfristig vielleicht doch etwas ändern, beispielsweise an Ihrer Themensetzung, um zukünftig nicht noch weitere Verluste einzufahren oder liegt es nur am Personal?

Ich glaube, es liegt weder an der Themensetzung noch am Personal. Es liegt ein bisschen an der Bekanntheit der LDP. Lange waren wir sehr bekannt und man wusste, wer die LDP ist und was die LDP macht. Da müssen wir ansetzen, dass wir uns bekannter machen, dass wir unsere Themen wirklich so rüber bringen können, damit die Leute verstehen, was wir für sie machen. Wenn wir rechtzeitig damit anfangen, könnten wir bis in vier Jahren durchaus wieder zulegen.

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Nach einem Masterstudium in Geisteswissenschaften und verschiedenen Wissenschafts- und Kommunikations-Jobs ist Michelle bei Bajour im Journalismus angekommen: Zuerst als Praktikantin, dann als erste Bajour-Trainee (whoop whoop!) und heute als Junior-Redaktorin schreibt sie Porträts mit viel Gespür für ihr Gegenüber und Reportagen – vorzugsweise von Demos und aus den Quartieren. Michelle hat das Basler Gewerbe im Blick und vergräbt sich auch gern mal in grössere Recherchen. 


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