Die SVP ist selber Schuld

Die bürgerliche Allianz scheiterte an Sandra Sollberger. Eine erste Kurzanalyse.

Die nicht gewaehlte Sandra Sollberger (SVP) im Wahlforum fuer die Gesamterneuerungswahlen des Kantons Basel-Landschaft in Liestal, am Sonntag, 12. Februar 2023. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Sandra Sollberger hat heute nichts zu lachen. (Bild: © KEYSTONE / GEORGIOS KEFALAS)

Die bürgerliche Allianz im Baselbiet ist für einmal gescheitert. Statt der historischen SVP zieht die eigentlich unbedeutende EVP in die Regierung ein. Das zeigt: Die SVP kann sich nicht alles erlauben, auch nicht im bürgerlichen Baselbiet. 

Denn Regierungswahlen sind Personenwahlen. Und Sandra Sollberger war offensichtlich die falsche Kandidatin. Die Nationalrätin aus Bubendorf war für viele bürgerliche Baselbieter*innen nicht wählbar. Aus drei Gründen:

  1. Sollberger ist zu rechts. Immer und immer wieder zitierten die Medien das NZZ-Rating, in dem Sollberger so rechts abgeschnitten hatte wie SVP-Scharfmacher Roger Köppel. Es ist also kein Wunder, dass es unter den Baselbieter Bürgerlichen in den letzten Monaten Politiker*innen gegeben hatten, die sich nur murrend oder gar nicht hinter Sollberger stellten. Diese haben Recht behalten.

  2. Sollberger hatte wenig Inhalte. Sie rezykliierte nationale SVP-Positionen. Baselland als Atomkraftstandort sei nicht «auszuschliessen», sagte sie beispielsweise Telebasel. Doch für regionale wirtschaftliche Probleme, die sich beispielsweise aus dem Scheitern des Rahmenabkommens ergeben, hatte die europakritische Politikerin keine Lösungen.

  3. Sollberger war wenig präsent. Man sah sie weder auf Podien noch in den Medien. Anders als Gewinner Thomi Jourdan, der überall zu sehen war.

Der EVPler hat sich nicht nur gut verkauft. Er war auch einfach zur rechten Zeit am rechten Ort. Mit einer moderateren Kandidatin hätte die SVP den Regierungssitz vielleicht nicht verloren. Was die SVP-Niederlage für die bürgerliche Zusammenarbeit bedeudet, wird sich zeigen.

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Foto Pino Covino

Bei Bajour als: Journalistin.

Hier weil: Das Hobby meines Mannes finanziert sich nicht von alleine.

Davor: Chefredaktorin im Lokalmedium meines ❤️-ens (Bajour), TagesWoche (selig), Gesundheitstipp und Basler Zeitung

Kann: alles in Frage stellen

Kann nicht: es bleiben lassen

Liebt an Basel: Mit der Familie am Birsköpfli rumhängen und von rechts mit Reggaeton und von links mit Techno beschallt zu werden. Schnitzelbängg im SRF-Regionaljournal nachhören. In der Migros mit fremden Leuten quatschen. Das Bücherbrocki. Die Menschen, die von überall kommen.

Vermisst in Basel: Klartext, eine gepflegte Fluchkultur und Berge.

Interessensbindungen:

  • Vorstand Gönnerverein des Presserats
  • War während der Jugend mal für die JUSO im Churer Gemeindeparlament. Bin aber ausgetreten, als es mit dem Journalismus und mir ernst wurde.

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