2025-06-04 Frage des Tages Polizeilöhne-2

Kanton nutzt Notstand bei Polizei für umfassende Lohnerhöhung. Richtig so?

Bei der Basler Kantonspolizei sind noch immer 120 Vollzeitstellen unbesetzt. Der Grosse Rat hatte daher die Regierung beauftragt, eine Lohnerhöhung für Polizist*innen auszuarbeiten – damit der Job wieder attraktiver wird, denn im nationalen Vergleich verdienen Basler Polizist*innen eher wenig. Die Regierung hat jetzt die Massnahmen vorgestellt. Die nun geplante Lohnerhöhung kommt allerdings nicht nur den Polizist*innen zugute – sondern fast der Hälfte aller Kantonsangestellten. Weil das Lohnniveau bei Berufseinsteiger*innen und jüngeren Angestellten in Basel tendenziell  niedriger ist als in der restlichen Schweiz, soll es angehoben werden. Denn zum Beispiel auch Schulen und Kitas haben Probleme, Stellen zu besetzen. Die umfassende Lohnerhöhung solle vorausschauend wirken, sagte Polizeidirektorin Stephanie Eymann (LDP) bei der Pressekonferenz. Bürgerliche Politikerinnen wie Laetitia Block (SVP) und Tamara Hunziker (FDP) kritisierten die Pläne bereits auf X.

653 Stimmen
Michelle Isler
Michelle Isler
Moderation
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Tamara Hunziker
04. Juni 2025 um 12:01

Kritik an flächendeckender Lohnerhöhung in der Verwaltung

Die angekündigte Lohnanpassung in der kantonalen Verwaltung ist in dieser Breite nicht vertretbar. Die Herausforderungen bei der Polizei sind real und erfordern gezielte Massnahmen – doch diese berechtigen keineswegs zu pauschalen Lohnerhöhungen und neuen Prämienmodellen im gesamten Staatsapparat.

Schon heute gehört Basel-Stadt zu den teuersten Kantonen – mit überdurchschnittlich hohen Staatsausgaben pro Kopf. Verwaltungsangestellte verdienen im Schnitt 5.4 % mehr als in der Privatwirtschaft und profitieren zusätzlich von umfangreichen Sonderleistungen. Weitere Anreize würden die Wettbewerbsverzerrung verschärfen und den Arbeitsmarkt zusätzlich belasten.

Es ist nicht hinnehmbar, dass der Staat mit Steuergeld Personal aus der Privatwirtschaft abwirbt – während Unternehmen gleichzeitig unter massivem Arbeitskräftemangel leiden. Wer öffentliche Mittel verantwortungsvoll einsetzen will, muss priorisieren: gezielte Unterstützung dort, wo echte Mängel bestehen – nicht flächendeckende Lohnschübe nach dem Giesskannenprinzip.

Hans Stelzer
04. Juni 2025 um 08:35

Privatier

Die Lebenshaltungskosten steigen für jung und alt. Von der Lohnerhöhung müssen beide profitieren. Ein wesentlicher Teil der Arbeitslast wurde in den letzten Jahren bis heute von den „Alten“ getragen, die sich einmal mehr vom Staat benachteiligt fühlen. Wenn sie nun aus Enttäuschung einen Job in der Privatwirtschaft annehmen, verliert der Staat ihre jahrelange Erfahrung, die sie nicht an die Jungen weitergeben können. Im Moment sind es auch die älteren Beamten, die im Spital oder Blaulichtorganisationen erheblichen Anteil der Arbeit zu Tage und zu Nacht erbringen. Die Extradienste die sie leisten, tragen erheblich zum Funktionieren des Staates bei. Eine Marktzulage von 250,-, statt 400,- muss bei dem geleisteten Einsatz als Klatsche empfunden werden! Die Aufgabenlast eines Polizisten in Basel ist nicht mit derjenigen z.B. in Reigoldswil zu vergleichen. Ich mag den Jungen mehr Lohn gönnen, die Alten sollen aber auch als Wertschätzung ein Stück vom Kuchen erhalten.

rotblau
Neue Parteispitzen von SP und LDP

Rot-Blau einmal anders

Von Valerie Zaslawski,

Sowohl bei der LDP als auch bei der SP werden diese Woche neue Präsidien gewählt. Gabriel Nigon beziehungsweise Julia Baumgartner verbindet politisch zwar kaum etwas, charakterlich sind sich die zwei neuen Chef*innen aber nicht unähnlich.

Sowohl bei der LDP als auch bei der SP werden diese Woche neue Präsidien gewählt. Gabriel Nigon beziehungsweise Julia Baumgartner verbindet politisch zwar kaum etwas, charakterlich sind sich die zwei neuen Chef*innen aber nicht unähnlich.

Sonart
Neue Gagen-Empfehlungen

Gibt es nun bessere Löhne für Basler Musiker*innen?

Von Helena Krauser,

Durch die neuen Honorarempfehlungen des Branchenverbands Sonart sollen Musiker*innen fairer bezahlt werden. Aber wie verpflichtend sind diese Empfehlungen und was, wenn sie niemand bezahlen kann? In Politik und Kultur wird nach Antworten gesucht.

Durch die neuen Honorarempfehlungen des Branchenverbands Sonart sollen Musiker*innen fairer bezahlt werden. Aber wie verpflichtend sind diese Empfehlungen und was, wenn sie niemand bezahlen kann? In Politik und Kultur wird nach Antworten gesucht.

Zaun
Im Knast wegen Schwarzfahrens

«Mahnungen interessieren mich nicht»

Von Valerie Zaslawski,

Bis zu 40 Prozent der Basler Gefängnisinsass*innen sitzen im Knast, weil sie ihre Bussen oder Geldstrafen nicht bezahlen können. Die Linke versucht nun, diesen Ersatzfreiheitsstrafen und somit einer Kriminalisierung der Ärmsten entgegenzuwirken.

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Kollektiv Ansichtssache
Dört äne am Bärgli🎵

Art Basel auf dem Lande

Von Valerie Wendenburg ,

Während der Art Basel möchte das Kollektiv Ansichtssache das kunstinteressierte Publikum mit ihrem Resonanz-Festival nach Bottmingen locken – aber auch Partys und Konzerte stehen auf dem Programm.

Während der Art Basel möchte das Kollektiv Ansichtssache das kunstinteressierte Publikum mit ihrem Resonanz-Festival nach Bottmingen locken – aber auch Partys und Konzerte stehen auf dem Programm.

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«Frau Müller»

Neues Printmagazin zur Frauen-EM: Crowdfunding gestartet

Von Jenny Bargetzi,

Anfang Juli startet in der Schweiz die Frauenfussball-Europameisterschaft. Gleichzeitig soll ein neues Printmagazin aus Zürich der mangelnden Aufmerksamkeit für den Sport entgegenwirken. Wie das gehen soll, erklärt die Mitgründerin Sabina Sturzenegger im Gespräch.

Anfang Juli startet in der Schweiz die Frauenfussball-Europameisterschaft. Gleichzeitig soll ein neues Printmagazin aus Zürich der mangelnden Aufmerksamkeit für den Sport entgegenwirken. Wie das gehen soll, erklärt die Mitgründerin Sabina Sturzenegger im Gespräch.

Medienkonferenz ESC
Eurovision Song Contest

Nicht nur «happy problems»

Von Valerie Wendenburg ,

Kaum ist der Eurovision Song Contest vorüber, wird Bilanz gezogen. Während Regierungspräsident Conradin Cramer nach wie vor (zumindest verbale) Freudentänze macht, gibt es auch verhaltenere Stimmen.

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Catherine Miville-2
Ma Ville

Macht der Bilder

Von Cathérine Miville,

Mit dem ESC gastierte eine der bildgewaltigsten Shows in Basel. Doch der Vatikan lief dem Musikwettbewerb den Rang ab, wenn es ums Thema Inszenierung geht, findet Bajour-Kolumnistin Cathérine Miville.

Mit dem ESC gastierte eine der bildgewaltigsten Shows in Basel. Doch der Vatikan lief dem Musikwettbewerb den Rang ab, wenn es ums Thema Inszenierung geht, findet Bajour-Kolumnistin Cathérine Miville.

Luca Urgese Kolumne-2
Caffè Urgese

Raus aus meinem Privatleben!

Von Luca Urgese,

Der Drang gewisser Politiker*innen, anderen ihre Vorstellung eines guten Lebensmodells aufzudrängen, ist schwer zu bremsen, findet Kolumnist Luca Urgese. Darin widerspiegle sich aber ein problematisches Verständnis des Verhältnisses des Staates zu seinen Bürger*innen, schreibt er.

Der Drang gewisser Politiker*innen, anderen ihre Vorstellung eines guten Lebensmodells aufzudrängen, ist schwer zu bremsen, findet Kolumnist Luca Urgese. Darin widerspiegle sich aber ein problematisches Verständnis des Verhältnisses des Staates zu seinen Bürger*innen, schreibt er.

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Abstimmung 18.5.25

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Palästina_Kundgebung Rathaus ESC
Eurovision Song Contest

Israels Teilnahme am ESC ist umstritten

Von Valerie Wendenburg ,

Während das Motto des Eurovision Song Contest «United by music» Zehntausende Besucher*innen nach Basel zieht, spaltet die Debatte um die Teilnahme Israels die Gemüter. Wir haben unsere Leser*innen gefragt, was sie von einem Ausschluss Israels halten.

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Das umfassende Awareness-Konzept kommt beim diesjährigen ESC das erste Mal zum Einsatz. Der Leiter der Opferhilfe beider Basel, Beat John, berichtet von den bisherigen Erfahrungen.

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Die Bajourletten sind da!

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will ich haben
Karl Rottweiler
Konkurs de l’Eurochanson

Basels eigener Retro-ESC

Von David Rutschmann,

Vor 25 Jahren haben bunte Vögel aus der Basler Musikszene einen Amateur-ESC veranstaltet. Die Gesangswettbewerbe wurden zu schrägen Kurztrips durch Europa. Erinnerungsstücke werden derzeit am Spalenberg ausgestellt.

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AI ESC Bild
Musik auf Knopfdruck

KI macht keine neuen Beethovens

Von David Rutschmann,

Der AI-ESC an der Uni Basel war eine Werkschau künstlich generierter Lieder. Die Frage, ob Maschinen Kunst schaffen können, konnte das auch nicht klären. Vielmehr wurde deutlich: KI wird eine sowieso schon prekäre Branche weiter unter Druck setzen.

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Titelbild ESC-Ticker-1 (5)
✨ ESC-Ticker ✨

Volle Gage trotz abgesagter Konzerte

Von David Rutschmann, Michelle Isler,

Was ist aus Basler Perspektive interessant, brisant, speziell an der ESC-Stimmung in der Stadt? Bajour schaut genau hin und liefert dir hier News und Notizen zur Euro-Vision.

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Interview Opferhilfe (1)
Opferhilfe am ESC

«Awareness ist teuer, aber jeden Franken wert»

Von Helena Krauser,

Beim ESC kommt erstmals ein umfassendes Hilfskonzept für Betroffene von Übergriffen zum Einsatz. Es sollte unbedingt zum Vorbild für andere Anlässe werden, sagt der Leiter der Opferhilfe beider Basel, Beat John – gerade bei der Fasnacht sei das dringend nötig.

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Stephanie Eymann ESC
Sicherheit am ESC

«Wir suchen den Dialog»

Von Valerie Wendenburg ,

Zur Eröffnung des Eurovision Song Contest spricht Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann über die angekündigten Proteste und über die Reisewarnung für Basel.

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Social Club 2025
Art Basel

Basel Social Club setzt auf Kuriositätenkabinett

Von Helena Krauser,

Das Side-Event Basel Social Club wurde in den letzten Jahren zur festen Grösse während der Art und findet dieses Jahr in den historischen Bürgerhäusern in der Rittergasse statt. Geplant ist ein Kuriositätenkabinett, das die Geschichte des Ortes aufgreift.

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