Dienstpflicht für alle?
Am 30. November stimmt die Schweiz über die Service-Citoyen-Initiative ab. Sie will den Schweizer Wehrdienst grundlegend reformieren und ihn von der strengen Ausrichtung auf Sicherheit und Landesverteidigung lösen. Heute müssen ausschliesslich Männer ins Militär – oder als Alternative über einen längeren Zeitraum Zivildienst leisten bzw. einen Ersatzbeitrag zahlen. Frauen steht es frei, dies auch zu tun. Statt nur für Männer soll es aus Sicht der Initiant*innen künftig für alle jungen Schweizer*innen eine Pflicht geben, sich gemeinschaftlich einzubringen: in der Armee, im Zivilschutz oder im Zivildienst (z.B. Gesundheits-, Sozial-, oder Umweltschutzbereich). Der Bundesrat und der Grossteil des Parlaments lehnen diese Initiative ab und argumentieren, dass sie zu grossen Kosten für Bund und Kantone sowie die Wirtschaft führen würde. Von den grossen Parteien haben sich einzelne Exponent*innen zustimmend positioniert. Die Ja-Parole haben allerdings nur GLP und EVP gefasst.
Erweiterung des Horizonts
Gleichstellung hin oder her, ein Service Citoyen könnte für viele Menschen auch eine willkommene Abwechslung zum Alltag sein oder neue Perspektiven ermöglichen. Zum Beispiel die Person, die normalerweise im Büro sitzt und dann mal einen Sommer mit Bergdienst auf der Alp verbringt. Oder Schulabgänger, die einen ersten Einblick in einen Pflegeberuf erhalten, bevor sie sich für eine Ausbildung entscheiden.
Heute leisten nur rund 20 % der Bevölkerung Dienst – das ist weder gerecht noch nachhaltig. Die Initiative will, dass künftig alle die Möglichkeit haben, sich einzubringen – ob im Militär, im Zivilschutz, im Sozialwesen oder im Umweltschutz. Es geht nicht darum, Care-Arbeit zu ersetzen, sondern sie als Teil eines umfassenderen Verständnisses von gesellschaftlichem Engagement zu sehen. Wer Verantwortung übernimmt, stärkt den Zusammenhalt und das Bewusstsein dafür, dass unser Land nur funktioniert, wenn alle bereit sind, etwas beizutragen. Echte Gleichstellung heisst: gleiche Rechte, gleiche Chancen – und auch gleiche Pflichten. Die Initiative schafft genau das – fair, modern und mit Blick auf die Zukunft.
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Würmer fressen mit Vorlieben unseren Bioabfall und machen daraus fruchtbare Erde. Der Südafrikaner Clinton Friedman will die Basler*innen deshalb von Wurmkompostierung begeistern. Wir haben ihn bei der Wurm-Ernte begleitet.
Ein Tapetenwechsel für die Blütezeit
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In der Schule mit den Sandwich-Profis
Von Ambra Bianchi,
Die Schüler*innen der Primarklasse 5b des Burggartenschulhaus in Bottmingen entwickelten gemeinsam mit dem Sutter Begg ihre eigenen Sandwich-Kreationen und lernten dabei, was es alles braucht, bis ein Sandwich wirklich verkaufsbereit ist.
Nachfolge für Rimini gesucht
Von Helena Krauser,
Andrea Otto hat mit Rimini in Basel einen neuen Standard für Kinder-Secondhandkleider gesetzt. Nach vier Jahren sucht sie nun eine Person, die den Laden übernimmt.
«Ein gruseliger Kürbis ist eine Einladung an das Böse»
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Basler Familien mit christlichem Glauben haben Halloween den Kampf angesagt. Sie stellen das Licht in den Vordergrund ihrer Gegenveranstaltung Holy Ween.
Grossrätin fordert Samstagszulagen für Spitalmitarbeitende
Von Helena Krauser,
Die Arbeit am Samstag ist für viele Spitalangestellte Alltag – doch anders als an Sonn- oder Feiertagen gibt es dafür oft keine Zulage. SP-Grossrätin Maria Ioana Schäfer fordert gerechte Entschädigungen.
Nostalgie um den Preis politischer Weitsicht?
Von Ina Bullwinkel,
Die Diskussion um Erhalt oder Abriss des Roche-Baus 52 zeigt das Basler Dilemma zwischen nostalgischer Verklärung und der unternehmerischen Freiheit des Pharma-Giganten beispielhaft auf. Am Ende braucht es vor allem Raum für Entwicklung, kommentiert Chefredaktorin Ina Bullwinkel.
Hannah Weinberger plant Kunstwerk auf dem Kasernenhof
Von Helena Krauser,
Seit Jahren soll der Platz vor dem KHaus belebt werden, aber die bürokratischen Mühlen mahlen langsam und dann muss bei allen Ideen auch noch Rücksicht auf das Basel Tattoo und andere Veranstaltungen genommen werden.
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Erinnerung an wilde Theaterjahre
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Bald hat es sich ausgemääähhht
Von Valerie Zaslawski,
Schafe oder Ziegen gehören immer häufiger zum urbanen Stadtbild. Nicht nur für die Stadtgärtnerei mähen sie Wiesen, auch Privatpersonen haben die Tiere für sich entdeckt. Demnächst verabschieden sie sich in die Winterpause.